Das Oldenburger Wunderhorn

LK Oldenburg
Home Nach oben Geographie Landeskarten LK Ammerland LK Cloppenburg LK Friesland LK Oldenburg LK Vechta LK Wesermarsch KfS Delmenhorst KfS Oldenburg KfS Wilhelmshaven



Wappen des Landkreises Oldenburg. Oben: „ammersche“ Balken und „Delmenhorster Kreuz“ (vgl. Erläuterungen zum Landeswappen unter Landesteile). Unten: Rosen der Wildeshausener Linie der Grafen von Oldenburg. Am 25.4.1934 verliehen und nach Gründung des Bundeslandes Niedersachsen 1946 zur Erinnerung an den historischen Landeszusammenhang beibehalten. (Nach Manfred Furchert: Oldenburgisches Wappenbuch, Band 1, Oldenburg 2003, S. 77.)
 

Das historische Land Oldenburg besteht heute im wesentlichen aus sechs Landkreisen und drei kreisfreien Städten (Übersicht auf Seite Landesteile), an denen man sich bei geschichtlichen Fragestellungen leicht orientieren kann. Zum Vergleich siehe die historischen Verwaltungsgliederungen etwa des Oldenburger Kreisraumes im Wandel der Zeiten. Nachfolgend sind auch einige moderne Informationen über den gegenwärtigen Landkreis aufgeführt, der aber nicht eigentlicher Gegenstand der Betrachtung ist, sondern nur den Rahmen dafür bietet.

Lage

Der Landkreis Oldenburg liegt im mittleren Westteil des deutschen Bundeslandes Niedersachsen. Er grenzt innerhalb des alten Oldenburger Landes an die kreisfreien Städte Oldenburg und Delmenhorst sowie an die Landkreise Ammerland, Cloppenburg, Vechta und Wesermarsch und außerhalb im Südosten an den Landkreis Diepholz (vgl. Kreisübersicht).
 

Landkreis Oldenburg (Verwaltungssitz Wildeshausen) mit seinen acht Land- und Stadtgemeinden: 1. Dötlingen (Gemeindesitz Neerstedt), 2. Ganderkesee, 3. Großenkneten, 4. Hatten (Gemeindesitz Kirchhatten), 5. Hude, 6. Wardenburg, 7. Wildeshausen und 8. Samtgemeinde Harpstedt mit wiederum acht Mitgliedsgemeinden: a) Beckeln, b) Colnrade, c) Dünsen, d) Groß Ippener, e) Harpstedt (Flecken; Samtgemeindesitz), f) Kirchseelte, g) Prinzhöfte, h) Winkelsett.
(Ausschnitt aus: Bezirkskarte 1 : 200.000, Niedersachsen mit Gemeindegrenzen, Regierungsbezirk Weser-Ems, Hrsg. Landesvermessung und Geobasisinformation Niedersachsen (LGN), 4. und [nach Auflösung der Bezirksregierungen] letzte Auflage, Hannover 1997, nicht mehr im Kartenhandel erhältlich. Zur Wahrung der Urheberrechte an gegenwärtigen topographischen Einzelheiten ist die starke Verkleinerung auf ca. 10% der Originalgröße unumgänglich (Ortsdetails sind nicht erkennbar, Kartenausschnitt kann nicht vergrößert werden). Bearbeitet von Martin Teller, Oldenburg, Oktober-Dezember 2006. – Einen genaueren Einblick in die heutige Siedlungsgeographie der Kreise und kreisfreien Städte bietet die zur Anschaffung empfohlene und regelmäßig neu aufgelegte zweiteilige Regionalkarte von Oldenburg der LGN im Maßstab 1 : 100.000.
 

Natur- und Kulturlandschaft

Der Hauptteil des Landkreises Oldenburg liegt in der geographischen Landschaft der Delmenhorster(-Syker) Geest, im Süden auch auf der Cloppenburger Geest, und im Osten ebenso auf der Thedinghäuser Vorgeest. Schmale Randbereiche im Norden und im Westen zählen zur Wesermarsch bzw. zur Leda-Jümme-Moorniederung. (Vgl. Landschaften Nr. 5, 2 und 4 unter Geographie.) Die nördlichen und westlichen Ränder sind flach und im Moor um 10 m über NN niedrig, die Marsch fällt bis auf wenige Dezimeter ab. Dagegen ist das ebene bis flachwellig Relief der Geest deutlich höher, vor allem im Osten und Süden, wo es um 45 bis zu 50 m über NN erreicht.
Die Hunte mit ihrem nur ein Kilometer schmalen Taleinschnitt ist der größte und landschaftlich auffallendste Fluß im Landkreis, der von Süden bei Colnrade kommend ab Wildeshausen in nordwestlicher Richtung auf Oldenburg zufließt. Der Kreis hat etliche weitere Flüßchen und Bäken, darunter die Delme, die von Süden her durch Harpstedt und Delmenhorst fließt und im Norden über die Ochtum in die Weser mündet, oder die Berne, die ebenfalls von Süden kommend Hude durchfließt und im Landkreis Wesermarsch durch den Ort Berne in die Ollen und über diese in die Hunte entwässert, oder die Lethe, die im Südwesten die Kreisgrenze bildet, wo sie durch die Ahlhorner Fischteiche fließt und weiter fast nördlicher Richtung an Wardenburg entlang, bis sie bei Oldenburg in einen Altarm der Hunte mündet. Im Vergleich mit den anderen oldenburgischen Landkreisen steht hier auf der Geest gemischt in größeren und kleineren Abteilungen verhältnismäßig viel Wald. Die bedeutendsten Waldungen sind der „Urwald“ Hasbruch zwischen Hude und Ganderkesee mit tausendjährigen Eichen, die sagenumwobenen Osenberge mit Nadelholz- und Mischwald auf einer 10 km langen Dünenkette östlich entlang der Hunte zwischen Oldenburg und Sandhatten, und das bewaldete Naturschutzgebiet „Ahlhorner Fischteiche“ westlich von Ahlhorn und Großenkneten. Die mittleren und südlichen zwei Drittel des Landkreises liegen im Naturpark (Schutz- und Erholungsgebiet) Wildeshausener Geest, der sich größtenteils östlich der A 29 und südlich der A 28 unterhalb der Städte Oldenburg und Bremen teilweise über die Kreisgrenzen hinaus erstreckt.

Bemerkenswerte Kulturdenkmäler dieses Raumes sind beispielsweise die vielen prähistorischen Großsteingräber im ganzen Südwesten, auch Hügelgräberfelder aus Bronze- und Eisenzeit bei Pestrup und Hespenbusch, aus späterer Zeit die romanische Alexanderkirche (erster Vorgängerbau vor 851) mit Resten der Stiftsgebäude in Wildeshausen, die hochmittelalterliche Gaukirche in Ganderkesee mit Arp-Schnitker-Orgel und die Ruine des Zisterzienserklosters mit erhaltenen Nebengebäuden (u.a. mit Wassermühle) in Hude als Denkmäler des Christentums, oder der historische Amtshof in Harpstedt. Im kleinen Ort Dötlingen finden sich neben einer Backsteinkirche aus dem 12. Jahrhundert eine größere Anzahl stattlicher Bauernhöfe in Fachwerkbauweise und mit Reitdach.
 

Landkreis-Daten

Fläche

1.063,07 Quadratkilometer

Einwohnerzahl

125.731 (Stand: 31. Dezember 2005)

Bevölkerungsdichte

118,3 Einwohner je km²

Kfz-Kennzeichen

OL

Netzpräsenz des Landkreises
(aktuelle Informationen über heutige Landschaft, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Infrastruktur und Tourismus)

siehe bei Modernes Land Oldenburg unter Werkzeuge/Internet-Links

Quelle für zeitgenössische Inhalte von Tabelle und Texten: Wikipedia und andere Nachschlagewerke, bearbeitet und ergänzt vom Verfasser.
 

Wirtschaft und Infrastruktur

Außer in den größeren Orten ist die Erwerbsstruktur im Landkreis Oldenburg überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Manche Hofbetriebe produzieren direkt für Großabnehmer und arbeiten eng mit Restaurantketten zusammen. Ziegeleien, Landmaschinenbau, Sägewerke, ein Betonsteinwerk in Wardenburg sind Beispiele einer vielseitigen aber bodenständigen Industrie. Das Gebiet gehört zu den erdgasreichsten in der Bundesrepublik, auch werden immer noch nennenswerte Mengen an Erdöl gefördert. In touristischer Hinsicht ist der Kreis ein Wander- und Erholungsgebiet vor allem im Naherholungsbereich. Bei Steinkimmen südlich von Hude steht ein 298 m hoher Radio- und Fernsehmast (nur 2 m niedriger als der Eiffelturm in Paris). Die erste Eisenbahnstrecke im Oldenburger Land wurde – wegen vorheriger hannoverscher Obstruktion vergleichsweise spät – 1867 von Bremen über Delmenhorst nach Oldenburg gelegt. Industriehistorisch bedeutsam für das Land Oldenburg ist vor allem die Bahnlinie Oldenburg-Osnabrück ins Ruhrgebiet. Auf den Strecken von Delmenhorst nach Lemwerder bzw. Harpstedt betreibt die Delmenhorst-Harpstedter Eisenbahn GmbH einen Güter- und Museums-Eisenbahnverkehr. Die herausragendste verkehrstechnische Einrichtung ist die Autobahn 1, die sogenannte Hansalinie zwischen den Hansestädten, die von Süden aus dem Ruhrgebiet kommend bei Ahlhorn das Gebiet des Landkreises erreicht und entlang Wildeshausen und Delmenhorst nach Bremen und weiter nach Hamburg führt. Südlich von Ahlhorn auf dem Gebiet des Landkreises Cloppenburg zweigt die Autobahn 29 (Jadelinie) nach Oldenburg und Wilhelmshaven ab. Es bestehen zwei kleine Flugplätze bei Hatterwüsting und Ganderkesee sowie ein reiner Segelflugplatz am südwestlichen Stadtrand von Delmenhorst.

Landkreisgeschichte
 

Raum des modernen Landkreises Oldenburg im Jahre 1856, ohne Detaildarstellung des Harpstedter Gebiets; Grenzverläufe nicht ganz exakt. Zum Vergrößern anklicken. (Etwas verzerrt fotografierter Ausschnitt aus: Karte von dem Herzogthume Oldenburg. Nach der unter seiner Leitung in den Jahren 1835 bis 1850 ausgeführten allgemeinen Landesvermessung und den geschehenen Nachtragmessungen entworfen von A. P. Freih. v. Schrenck, Grossherzogl. Oldenb. Vermessungs-Director. 1858. Gezeichnet von Vermessungs-Conducteur F. Hennings, gestochen von F. W. Kliewer in Berlin. 1 : 200.000. Bearbeitet von Martin Teller, Januar 2007. – Ein praktischer da blattschnittloser Nachdruck der Karte des ganzen Oldenburger Hauptlandes von 1856 ohne Exklaven aber inklusive Legende, Maßketten und Gradnetz, hrsg. durch die LGN 1998, ist beim Katasteramt Oldenburg zu erwerben. Ihre Anschaffung ist Interessenten der Oldenburger Regionalgeschichte zu empfehlen.)
 

Der Landkreis Oldenburg gehört größtenteils zum Kerngebiet der alten Grafschaft Oldenburg und wurde 1933 durch eine oldenburgische Verwaltungsreform aus Teilen der vorherigen Ämter Oldenburg und Delmenhorst sowie aus dem Amt Wildeshausen gebildet. Seine gegenwärtige Gestalt erhielt er durch die Niedersächsische Verwaltungs- und Gebietsreform 1974 und 1977, als die zwischen Delmenhorst und Bremen liegenden Gemeinden Hasbergen und Stuhr aus dem Landkreis Oldenburg herausgelöst und Delmenhorst und Bremen zugeschlagen wurden, während ihm danach die Samtgemeinde Harpstedt vom aufgelösten Landkreis Grafschaft Hoya zugeordnet wurde. 1988 hat man den Kreissitz aus der kreisfreien Stadt Oldenburg nach Wildeshausen in den Landkreis Oldenburg verlegt. Der Landkreis umfaßt heute sieben Einheitsgemeinden, darunter die Kreisstadt Wildeshausen, und eine Samtgemeinde mit acht Mitgliedsgemeinden.


Martin Teller, 19.1.2007
 


Zurück Home Nach oben Weiter

http://www.Stadt-Land-Oldenburg.de / www.Stadt-Land-Oldenburg.info