| Bei Arbeiten mit den mittelalterlichen Quellen Oldenburgs treten immer 
		wieder Namen von Oldenburger Grafen und vor allem von zahlreichen 
		Grafensöhnen in Erscheinung, die auch für Kenner der Dynastengeschichte 
		oft nicht sofort in die genealogischen Zusammenhänge einzuordnen sind. 
		Denn die Grafschaft Oldenburg wurde im Mittelalter zumeist nicht nur von 
		einem einzigen Oberhaupt regiert, sondern Väter und Söhne, Brüder, Onkel und Vettern teilten sich die Herrschaft, wodurch sich deren Lebens- 
		und Regierungszeiten naturgemäß vielfach überschnitten. Zur besseren 
		Orientierung muß man notwendigerweise auf Stammbäume zurückgreifen, 
		falls sie denn die gesuchten Namen enthalten. Die in jüngerer Zeit 
		veröffentlichten Oldenburger Stammtafeln sind in dieser Hinsicht 
		durchweg recht einfach gehalten.
 Daher habe ich mir als 
		Hilfsmittel zu eigener Urkundenarbeit im Winter 2003/2004 selbst eine 
		Oldenburger Herrschertafel angefertigt, in die Ergebnisse aus 
		verschiedenen älteren und jüngeren genealogischen Arbeiten eingeflossen 
		sind, s.o. Bei einander widersprechenden Datierungen war die jeweils 
		jüngste Arbeit ausschlaggebend, weil von aktuelleren 
		Forschungsergebnissen ausgegangen werden muß. Die Daten konnte ich 
		abgesehen von wenigen Ausnahmen bislang nicht selbst überprüfen. Zukünftige Änderungen oder Ergänzungen können daher nicht ausgeschlossen 
		werden. Dennoch darf die hiesige Stammtafel für den Bereich des 
		Mittelalters als die bislang vollständigste angesehen werden, die der 
		breiten Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Der Arbeitsaufwand war nicht 
		zu unterschätzen, doch technisch gesehen ist die Stammtafel absichtlich 
		ganz spartanisch gehalten: Sie besteht lediglich aus einem ins Html-Format konvertierten Datenblatt einer Tabellenkalkulation und 
		verwendet fast nur gängige Tastatur-Schriftzeichen, da sie ursprünglich 
		nur für den Eigengebrauch konzipiert wurde.  Wie sich im Dezember des 
		Jahres 2004 herausstellte (Zeitungsartikel der Nord-West-Zeitung Nr. 282 
		von Mittwoch, dem 1.12.), hatte parallel zur hier vorgelegten Arbeit 
		eine Archivarin ihrerseits an den Stammtafeln des Hauses Oldenburg 
		gearbeitet, die damals im Buchhandel erschienen. Margarethe Pauly: 
		Stammtafeln der Großherzöge von Oldenburg und verwandter Fürstenhäuser 
		in Europa, Oldenburg 2004. Dieses nützliche Hilfsmittel zur 
		Geschichte Oldenburgs soll der Leserschaft in Ergänzung meiner eigenen 
		Tafel ausdrücklich zum Kauf empfohlen sein. Die Schwerpunkte unserer 
		beider Arbeiten sind nämlich deutlich verschieden. Frau Pauly behandelt 
		ausführlich vor allem die jüngere Oldenburger Linie der Herzöge und 
		Großherzöge, deren Abkömmlinge und die zahlreichen verwandten 
		europäischen Fürstenfamilien, während Mittelalter-Interessierte in der 
		hiesigen Tafel detailliertere Informationen finden.  Martin Teller, 14. August 2006   Wiederum 
				überschnitten hat sich diese Stammbaumrecherche mit den 
				genealogischen Studien von Gunther E. Kreutz, der als 
				Hobby-Historiker die Familienzusammenhänge des europäischen 
				Hochadels im Mittelalter untersucht, wie mir der Autor 
				vorgestellt hat. Ein regionalgeschichtlicher Auszug seiner 
				Arbeiten, der nur die Oldenburger Grafen umfaßt, wird demnächst 
				im Isensee-Verlag unter dem Titel Die ersten Oldenburger 
				erscheinen und gewiß ein weiteres nützliches Hilfsmittel zur 
				Oldenburger Geschichte sein.  Martin Teller, 25. September 2006 |